Yogakongress und Yogapreis

„Schließe deine Augen und lausche – deine Augen tragen dich in die Welt hinaus und deine Ohren tragen die Welt in dich hinein.“

Mit diesen Worten konnten wir ankommen.

Aber wo ankommen …

Die Geschichte begann an einem anderen Ort. Wir haben im Sommer eine Yogafortbildung in dem Yoga-Vidya-Ashram an der Nordsee gemacht. Es war eine wirklich schöne, bereichernde Zeit, über die ihr vielleicht auch in unserem Blogbeitrag gelesen habt. Unter anderem hatten wir dort auch einen herzlichen Kontakt mit dem Ashram-Leiter Keshava und wir entdeckten einen Flyer über den „Yoga-Vidya-Preis für innovative und nachhaltige Yogaprojekte“.

Kurzentschlossen haben wir uns beworben mit all unserem inklusiven Wirken und Leben insbesondere im Yogakontext. Wenn wir uns das einmal bewusst machen, fällt auf, wie sehr der Yogageist unser Leben, Arbeiten und gemeinschaftliches Sein durchdringt. So ist es nicht nur das Offensichtliche wie unsere für jeden offenen Yoga-Mittwoch-Nachmittage, die inklusiven Yogaurlaube, die Yogaurlaube in Kooperation mit der Lebenshilfe für Menschen mit Beeinträchtigung, die Thaimassage-Fortbildung, die Acro-Yoga Aktion in der Innenstadt oder ein Mantra-Sing-Abend, was wir im Bereich Yoga tun. Unser Yogaweg ist auch Achtsamkeit mit den Mitbewohnern und Mitmenschen, was und wie wir essen, wie wir mit unserer Umwelt und der Natur umgehen, positives Denken … Und wir denken auch noch größer, wir würden gerne Inklusion und Yoga in die Welt hinaustragen, andere Yogalehrer in diese Richtung inspirieren oder gar ausbilden, anderen Rollifahrern das Fliegen (Acro-Yoga) beibringen …

Und mit dem Preisgeld würden wir sehr gerne noch einmal als gesamte WG in ein Yoga-Vidya-Ashram fahren und dort miteinander Zeit verbringen!

Das alles haben wir in dem Bewerbungsformular für den Preis formuliert und zusammen mit einigen Fotos und einem Film von der Acro-Yoga-Aktion in der Innenstadt eingereicht.

Und siehe da, wir wurden als eines von 10 Projekten zum Yogakongress in den Yoga-Vidya-Ashram in Bad Meinberg eingeladen. Zwei von uns hatten für das Wochenende, stellvertretend für die ganze WG, einen kostenlosen Aufenthalt mit Doppelzimmer, mit sehr leckerer Biovollwertverpflegung und der Möglichkeit, am Kongressprogramm teilzunehmen. Zudem konnten wir unser Projekt an einer Stellwand und einem Tisch präsentieren.

Jörg und ich (Laura) sind also am Freitag früh morgens in den Zug gestiegen und konnten dann, nach dem Bezug unseres (übrigens barrierefreien) Zimmers in einer Mantra-Yogastunde so richtig ankommen.

Zu Beginn dieser Stunde fielen die Worte, die ich an den Anfang gestellt habe, weil sie mich so berühren und so diesen Kongress widerspiegeln:

„Schließe deine Augen und lausche – deine Augen tragen dich in die Welt hinaus und deine Ohren tragen die Welt in dich hinein.“

An diesem Wochenende hatten wir die Möglichkeit, viele interessante Menschen, ihre (Yoga-)Wege und Projekte kennenzulernen, uns zu zeigen, von uns zu berichten, aber auch in uns selbst anzukommen und die Welt in uns aufzunehmen. Wir konnten uns inspirieren und aufladen; genossen Meditation und gemeinsames Singen in den Satsangs und Mantra-Konzerten; hörten interessante Vorträge, Geschichten und Diskussionen von direkten Schülern von Swami Vishnudevananda und erlebten bereichernde Yogastunden mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Wir haben uns sehr wohl gefühlt, „wie zu Hause“, meinte Jörg, und das trotz der vielen Menschen und des großen Hauses, das die Orientierung nicht immer einfach machte.

Am Sonntagvormittag waren wir trotz Tiefenentspannung in den Yogastunden gespannt und etwas aufgeregt vor der Preisverleihung. Den 3. Preis bekamen zwei Frauen für ihre ehrenamtliche Arbeit und Yogastunden für Flüchtlingsmädchen; der 2. Preis ging an eine junge Frau, die in Indien in einem Waisenhaus Yoga unterrichtet und den Kindern dort mehr Möglichkeiten zum Spielen und Kindsein eröffnet; und den 1. Preis erhielten Menschen, die ehrenamtlich Yogacamps an besonderen Orten in der Natur für Familien mit krebskranken Kindern organisieren. Drei tolle Projekte, denen wir den Preis und die Dotierung von 500 bzw. 1000 € sehr gönnen und für die wir uns freuen! Dennoch war die Freude und Überraschung umso größer, also dann die Preisverleihung noch weiterging: „Es gibt noch eine Überraschung.“ Und so bekamen wir einen Sonderpreis, initiiert von Keshava. Dieser Preis soll uns unterstützen, damit wir im nächsten Jahr wieder einen Urlaub an der Nordsee in dem Ashram, das er leitet, machen können! Und direkt wurde uns auch ein Buch überreicht, das wir sicher für unsere gemeinsame Praxis gut gebrauchen können: „Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch!“

Über diesen Preis freuen wir uns alle wirklich sehr und sind äußerst dankbar!!! Es war ein berührender Moment, den Preis so unverhofft entgegenzunehmen, besonders, weil die Begegnung mit Keshava im Sommer auch schon so schön und herzlich war.

Auch unsere Heimreise war dann noch sehr angenehm. Bis Mannheim durften wir mit Dr. Daniela Heidtmann im Auto mitfahren. Sie hat sich einen Herzenswunsch erfüllt und ein Kinderyogabuch geschrieben, das ganz praxisbezogen ist, so dass Eltern Yoga in ihrem Alltag mit den Kindern üben können. Damit hat sie sich auch für den Preis beworben und so ist über den Stand, an dem wir unsere jeweiligen Projekte vorgestellt haben, dieser nette Kontakt entstanden. Vielleicht interessiert euch ja dieses Buch, ich denke, es ist für Familien ein guter Einstieg ins Yoga bzw. vertiefend auch ein guter Wegweiser.

Nachdem wir mit dem Zug das letzte Stück zurückgelegt hatten, war es schön, wieder in der WG anzukommen und sich mit den lieben Mitbewohnern über das ereignisreiche Wochenende auszutauschen. Ausgeklungen ist der Tag mit einem leckeren „Dankeschön-Essen“ in der WG mit einigen Freunden.

Was für ein gelungenes, bereicherndes, rundes Wochenende!

 

 

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Jessica sagt:

    Wow, wie schön!
    Da freue ich mich für euch!

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